Neue Eurowings-Pläne: Die Lufthansa will ihre Billigmarke am Airport München operieren lassen. Die Airline reagiert damit auf die neue Konkurrenz am bayerischen Drehkreuz.

Die Lufthansa will ihre Billigmarke Eurowings ab 2017/2018 auch in München starten lassen. Details würden derzeit erarbeitet, sagte Vorstandschef Carsten Spohr jetzt bei der Bilanzvorlage in Frankfurt. Man sehe in München ein großes Potenzial für Direktverbindungen und prüfe daher den Einsatz der Billigflugmarke am Lufthansa-Drehkreuz.

Mit einem Billigflieger-Engagement in München reagiert die Lufthansa auf die verschärfte Wettbewerbssituation an Deutschlands zweitgrößtem Airport. Die französisch-niederländische Konkurrentin Air France/KLM wird dort in Kürze vier Jets ihres Billigfliegers Transavia stationieren.

„Das ist ein Wettbewerber, den wir sehr ernst nehmen“, sagte Thomas Winkelmann, der für die Leitung des Lufthansa-Hubs in München zuständig ist, der „tz“. Klar sei: Wenn ein aggressiver Wettbewerber am Standort auftauche, dann müsse man reagieren. Dazu kommt: Auch der irische Billigflieger Ryanair ist schon seit längerem daran interessiert, in München zu operieren. Easyjet bedient die bayerische Landeshauptstadt bereits.

Dass die Eurowings nach München kommen soll, ist überraschend und widerspricht der bisherigen Ausrichtung. Bisher galt als ausgemacht, dass der Konzern seine Drehkreuze in Frankfurt und München seinen Marken Lufthansa, Swiss und Austrian Airlines vorbehält.

Prinzipiell soll an dieser Aufteilung auch nichts geändert werden. Auf keinen Fall solle Eurowings Zubringerflüge der Lufthansa ersetzen, stellte Spohr klar. Der neue Lufthansa-Billigflieger dagegen soll als pan-europäischer Anbieter dezentrale Punkt-zu-Punkt-Verbindungen auf der Mittel- und Langstrecke befliegen.

Der Airport in München ist neben dem Drehkreuz in Frankfurt der wichtigste Standort für die Lufthansa. Die Airline hat in der Kategorie „angebotene Sitzplatzkapazität“ mit Abstand die größten Marktanteile am bayerischen Flughafen.

Die größten Fluggesellschaften in München

  1. Lufthansa: 53,7 Prozent
  2. Air Berlin: 8,7 Prozent
  3. Air Dolomiti: 2,6 Prozent
  4. Transavia: 2,4 Prozent
  5. Condor: 2,1 ProzentBezogen auf angebotene Sitzplatzkapazitäten im Sommerflugplan 2016 (27. März bis 30. Oktober); Quelle: ch-aviation.com, Stand: 17. März 2016)

Quelle: www.airliners.de

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