Robert Mapplethorpe, ein Perfektionist – 22. April bis 27. August 2017
Ab Samstag, dem 22. April präsentiert die Kunsthal Rotterdam eine großangelegte Retrospektive des Lebens und der Arbeit von Robert Mapplethorpe (1946-1989), einem der einflussreichsten Künstler und Fotografen des 20. Jahrhunderts. Mehr als zwei Jahrzehnte nach seinem Tod ist sein Werk immer noch umstritten und testet die Grenzen dessen, was künstlerisch möglich ist. Die Ausstellung bietet einen eindrucksvollen Überblick über seine Karriere, von den frühen Werken in den späten 1960er-Jahren bis zu seinem Erfolg innerhalb der Kunstszene in den 1980er-Jahren. Mehr als 200 Objekte werfen neues Licht auf seine bevorzugten Stilrichtungen: Porträtkunst, Selbstporträtkunst, Akt und Stillleben.
Dies ist das erste Mal, dass Mapplethorpes Werk nach langer Abwesenheit in so großem Maßstab in den Niederlanden gezeigt wird. Die Kunsthal freut sich, der einzige europäische Kunststandort für die Präsentation dieser Sonderausstellung zu sein, die vom Kunstmuseum Los Angeles und dem J. Paul Getty Museum in Zusammenarbeit mit der Robert-Mapplethorpe-Stiftung organisiert wurde.
Mit seiner Fotografie und Persönlichkeit – intensiv und beharrlich – durchbricht Mapplethorpe die Grenzen zwischen Leben und Kunst. Sein leidenschaftlicher Wunsch nach ästhetischer Perfektion bildet den Kern seiner Arbeit. Die Ausstellung konzentriert sich auf das, was Mapplethorpe „Perfektion in Form“ nennt, die sich in seiner Faszination des sexuellen Fetischismus und in seinen fast greifbaren Blütenblättern erkennen lässt.
Die ikonenhaften Bilder und der meisterliche Bildaufbau, die ihn berühmt gemacht haben, werden in einen breiteren Kontext gesetzt. Die Ausstellung, darunter die berühmten X-, Y- und Z-Portfolios, gibt Einblick in seine Arbeitsweise und zeigt seinen Entwicklungsverlauf – ausgehend von seinen improvisatorischen Anfängen bis hin zur stark kontrollierten Studiopraxis, die er bei seiner Suche nach ästhetischer Perfektion entwickelte.
Die Retrospektive folgt der Entwicklung von Mapplethorpe im Laufe der Zeit und stellt die Hauptthemen seiner Arbeit vor. Bei den ausgestellten Werken handelt es ich um Porträts von Freunden und Bekannten – einschließlich seiner Freundin und Muse Patti Smith, der Bodybuilderin Lisa Lyon und Model Phillip Prioleau, sowie prominenter Künstler, Schriftsteller und Musiker. Aber es gibt auch viele Selbstporträts, die aufzeigen, dass Mapplethorpe die Bedeutung der Gestaltung seines eigenen Bildes verstanden hat.
Bei einem großen Teil von Mapplethorpes Arbeit steht die Sexualität im Mittelpunkt. In den späten 1960er-Jahren benutzte er für seine Collagen Bilder aus homosexuellen pornografischen Zeitschriften. Als er in den frühen 1970er-Jahren seine eigenen Fotos aufnahm, hatte er bereits die SM-Subkultur von New York entdeckt. Mapplethorpe ist in der Fotografie bei der plastischen Aufnahme des nackten Körpers unübertroffen. Die Kombination von provokativen sexuellen Bildern und beeindruckender technischer Beherrschung weckte eine sehr breite Aufmerksamkeit und begründete den Start der nationalen und internationalen Karriere von Mapplethorpe.
Seine raffinierten, plastischen und technisch perfekten Blumenstilleben zeigen auch die Vorliebe Mapplethorpes für sensibel illuminierte und ausgewogene Kompositionen.
Quelle: Kunsthal Rotterdam
Bildquelle
- Robert_Mapplethorpe_thumb.jpg: Kunstahl Rotterdam
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- 014_robertmapplethorpe_kunsthalrotterdam.jpg__4444x4470_q85_crop_subsampling-2_upscale_thumb.jpg: Kunsthal Rotterdam